Tagebuch 2023

Bilder & Gedanken


2023 widme ich mein Tagebuch Tara. Sie ist die Göttin, die mich seit vielen Jahren in meinem Leben begleitet.  Als Ratgeberin, Beschützerin, Heilerin und auch Mutmacherin. Sie ist eine der wenigen weiblichen Bodhisattvas (der Legende nach war sie eine Prinzessin, die das Angebot, in einem männlichen Körper wiedergeboren zu werden, dankend abgelehnt hat) und erscheint in wandelnder Form gütig und mitfühlend oder auch kriegerisch. Tara heißt soviel wie Stern, göttliche Energie und Retterin. Als Befreierin zeigt sie einen heilsamen Umgang mit Angst, Stolz, Zorn, Neid, Geiz, Begierde und Zweifel auf und unterstützt den Weg der ursprünglichen Weisheit.

Ich wende mich gern an meine innere Tara wenn ich Trost und / oder Führung brauche. Der Nachthimmel mit seinen Sternen und meinem besonders hell leuchtenden Leitstern verbindet mich mit dieser Kraft, die ganz pragmatisch im Alltag wirkt und auch die Tiefen der Seele berührt.

Ihr Mantra lautet: OM TARE TUTTARE TURE SOHA!


Dezember 2023

Tara in paradise / ©Sirkka Wittke 2023
Tara in paradise / ©Sirkka Wittke 2023

Das innere Paradies.

 

Was ist das Paradies?

Für mich ist es der Ort, an dem ich die seelische Kraft finde, mich von der Komplexität, den Höhen und Tiefen des Lebens durchdringen zu lassen. Inmitten in mir. Meine Essenz sich an der Quelle des Lebens erfrischen kann. Der Ort, wo sich die Seele ihre fragmentierten, verbannten Anteile wieder zurückholt und lebendig wird. Natürliche Spiritualität. Es geht um zyklische Wiedergeburt und Erneuerung, in der urweiblichen spiraligen Bewegung des Lebens immer wieder das Unversehrte, das Lebendige zu erinnern.

Lilith als erste Frau (was die biblische Geschichtsschreibung betrifft) nimmt sich den Raum, ganz und gar sie selbst zu sein. Sie kann gar nicht anders, als sie selbst zu sein. Ohne eigene Kinder zu haben, trägt sie Sorge für das Leben. Mit ursprünglicher Lebendigkeit. Lebenslust. Normen und vorgegebene Wege versteht sie nicht, oft ist ihre Kraft der Welt verborgen. Und hält doch die Fäden zusammen, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie steht für den Teil der Instinktnatur, den tiefsten, dunkelsten Aspekt unserer Psyche. Sie steht auch für unsere grundlegende Selbstliebe, die wieder entdeckt werden darf.

Die kommenden vier Wochen sind die dunkelsten im Jahreskreis in der nördlichen Hemisphäre. Eine gute Zeit, in den stillen 12 Nächten vor der Sonnenwende das vergangene Jahr zu betrachten, zu verabschieden und anschließend 12 Nächte einen Ausblick auf das kommende Jahr zu legen. Das Vergangene wie auch das Zukünftige in die zeitlose Zeit sinken zu lassen. Im Leuchten der Dunkelheit die innere Schamanin träumen lassen - magisch, kreativ, mutig. 

Sitze oder stehe angenehm.

Spüre die Erde unter dir, die dich trägt, hält und nährt.

Spüre den Himmel über dir, der dich wachsen lässt.

Spüre deine Körperrückseite, das was hinter dir liegt, das Vergangene.

Spüre deine Körpervorderseite, das was vor dir liegt, das Zukünftige.

Spüre deine Flanken, rechts und links, mit dem was dir zur Seite steht.

Spüre die Bewegung des Atems in deiner Körpermitte, deinem Hier und Jetzt.

Breite deine Arme weit aus und atme tief durch.

 

Auf ein lichtes, gutes 2024!

 

09.12.2023



November 2023

Tara under water / ©Sirkka Wittke 2023
Tara under water / ©Sirkka Wittke 2023

Stille Wasser sind tief.

 

In stillen Momenten tauchen ab und an die im Alltagstrubel beiseite geschobenen Gedanken und Gefühle auf. Gut so. Denn indem ich mir bewusst werde, was mich umtreibt, erschaffe ich mir Handlungs- und Gestaltungsraum.

Derzeit ist viel los. Schmerz und Leid. Ängste, Emotionen wie Wut oder Verzweiflung, Gefühle der Ohnmacht beschäftigen viele Menschen. Umso wichtiger, gerade jetzt, ist es, bei sich zu bleiben. Zu atmen und sich täglich Zeit für einen stillen Augenblick zu nehmen. 

Das Yoni-Mudra, ein Dreieck, formst du mit jeweils aneinander gelegten Fingerkuppen von Daumen und Zeigefingern, die Handflächen zeigen von dir weg. Die übrigen Finger sind entspannt gestreckt. Lege deine Schultern auf dem Brustkorb ab und genieße mit einem weichen, feinen Atem die heilsame Kraft dieser Mudra solange du magst. Stelle dir gern eine Farbe vor, ein Leuchten, das von deinem Dreieck ausstrahlt. Wenn du möchtest, kannst du das Dreieck auch umdrehen, so dass die Handflächen zu deiner Körpermitte ausgerichtet sind. 

Das Dreieck ist ein uraltes Symbol für den weiblichen Schoß, die Yoni. Der Ort der Lebenskraft, Lebensbejahung und heiteren Lebenslust. Der Ort der Fruchtbarkeit und ganz natürlichen Lebensfreude. Das Urweibliche, das beschützt und auch verteidigt werden muss. Mehr denn je.

 

Möge die schöne Kraft mit dir sein.

 

Das doppelte Dreieck, ebenfalls uralt, steht seit dem frühen Mittelalter als Magen David für die jüdische Gemeinde. Die Sterne im Himmel in meinem Bild leuchten im Mitgefühl für die Opfer des Terrors am 7. Oktober im Süden Israels.

Empfehlenswert: die Ansprache von Robert Habeck vom 01.11.23. Danke dafür!

 

02.11.23



Oktober 2023

Harmony / ©Sirkka Wittke 2023
Harmony / ©Sirkka Wittke 2023

Harmonie.

 

Balance finden. 

 

Körper, Geist, Seele in ihrem Dreiklang erleben.

Innere Integrität stärken. 

Auf einem Bein stehen, den anderen Fuß an den Standfuß oder ans Standbein bringen.

Den Bauchnabel leicht Richtung Wirbelsäule ziehen.

Die Hände warm und direkt auf Bauch und Herz legen.

Den höchsten Punkt des Scheitels zum Himmel ausrichten.

Das Kinn ganz leicht Richtung Kehlkopf bringen.

Kiefer, Augen, Stirn, Zunge entspannen.

Im Pendeln zwischen Gegensatzpolen eine natürliche Ruhe finden.

Dich von Moment zu Moment immer wieder erden, zärtlich aufrichten, deine Mitte spüren.

Atmen. 

Und deinen Raum ausdehnen.

In guten Zeiten üben. Immer wieder.

Ein schönes Körpergedächtnis bilden, das dir in stürmischen Zeiten zur Verfügung stehen möge.

 

03.10.2023



September 2023

happy solitude / no woman's land ©Sirkka Wittke 2023
happy solitude / no woman's land ©Sirkka Wittke 2023

Einöde.

Veränderungen.

Tagundnachtgleiche.
Licht wird weicher, Luft feiner.
Zeit, sich für eine kleine Weile zurückzuziehen.
Weit zurück.

Innehalten.

Sich ordnen.
Eine neue Struktur,

eine neue Balance finden. 

 

Interessant: weißt du eigentlich, wann du deine fruchtbaren Tage und deine Rückzugstage laut dem Mondphasenkalender hast? Finde ich sehr spannend. Gerade in den Wechseljahren, wenn das Mondblut versiegt und der normale Menstruationszyklus zur Ruhe kommt, sich bewusst zu sein, dass der kosmische Zyklus weiterhin lebendig ist. Zu unterscheiden, wann Engagement und wann Alleinsein angesagt ist. Zeit mit sich selbst zu verbringen. Das Eigene machen. Sich für eine Weile aus dem Alltag herauszulösen, nicht verfügbar zu sein, ist existenziell wichtig, vor allem für Frauen. 

 

14.09.2023



August 2023

Tara & Friends ©Sirkka Wittke 2023
Tara & Friends ©Sirkka Wittke 2023

Eigenliebe & Selbstwert.

An die Wurzeln gehen, die eigenen wie auch die kollektiven. Die Wurzeln, die nicht sättigen, die dich klein und unsichtbar halten. Vielleicht schon seit Jahrzehnten, Jahrhunderten. Spüren, was an Demütigungen in den Knochen steckt. Und dann die Wurzeln besuchen, die stark, glücklich, tief und kräftig sind, deinen Selbstwert nähren. Erinnern, was du bereits erlebt und geschaffen hast, was du gut kannst, was du gern machst. Was dir gut tut. Womit du Spuren hinterlassen möchtest. Mit der rückläufigen Venus bis zum 4.9. darf die Eigenliebe diesen August besonders vertieft werden. Schau dir alte Fotos an, aus der Kindheit, Jugend oder als junge Frau - Fotos, die dich an deine ureigene Lebendigkeit erinnern. Wirf einen Blick in den Spiegel und schau dir in die Augen. Allein und auch mit guten FreundInnen, mit denen du Altes Loslassen kannst, dich im Hier & Jetzt stärkst und einen mutigen, heiteren Blick in die Zukunft wirfst. Sich gegenseitig mit guten Gaben beschenken, tanzen & träumen ist unbedingt erlaubt! 

 

"Ich glaube an Wunder

ich glaube an eine bessere Welt

für dich und mich

für uns alle

ich glaube an Wunder

weil ich eins bin

weil wir alle Wunder sind

ich öffne meine Augen

tanze und träume

für diese eine Welt."

 

(sehr frei nach den Ramones)

24.07.2023



Juli 2023

Trust / Tara im Juli ©Sirkka Wittke 2023
Trust / Tara im Juli ©Sirkka Wittke 2023

Selbstvertrauen.

 

Welcher Boden trägt mich?

Wo fühle  ich mich zu Hause?

Wonach habe ich Sehnsucht?

Was gibt mir Geborgenheit?

Was sind meine Wurzeln?

 

Diesen Fragen still im Innern lauschen - Gefühle, Gedanken, Empfindungen diesbezüglich heiter, klar empfangen. Verborgenes auftauchen lassen. Alte Träume, alte Kraftquellen, alte Verletzungen, ob persönlicher oder kollektiver Natur, die vielleicht tief an den Wurzeln zu finden sind, wahrnehmen. Spüren. Und Emotionen, Energie, in Bewegung sein lassen. Im Atem, in Bewegung, in Stimme, in Worten, in Bildern - was immer mein Ausdruck ist, mein Innenleben in Kunst zu verwandeln. Turning the past into pleasure, pain into art. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit / Pubertät. Mich wohlgesonnten Menschen anvertrauen. Mir selbst vertrauen. Barfuß die Erde, das taunasse Gras unter den Füßen spüren. Mich dem Wasser überlassen, unter der Dusche, in der Badewanne, im See, im Sommerregen. Wasser umarmt, reinigt, erfrischt, die Seele kann aufatmen. Verletzlichkeit möchte als Kraft entdeckt werden und ich kann mutig neue Wege erkunden. 

 

01.07.2023



Juni 2023

Vernetzt / Tara im Juni ©Sirkka Wittke 2023
Vernetzt / Tara im Juni ©Sirkka Wittke 2023

Vernetzung.

 

Wir alle sind mit allem, was existiert, vernetzt. 

Mit den entferntesten Sternen in der Galaxie wie auch mit den kleinsten Lebewesen in unserer Nähe. Alle Ereignisse, wo immer sie stattfinden, wirken sich auf uns aus und wir nehmen sie auf einer bestimmten Ebene in uns wahr. Wie ein Spinnennetz, das auf feinste Vibrationen reagiert. Über dieses Netz können wir in Verbindung sein und kommunizieren. Mit Worten, Gesten & Mimik, Körpersprache, mit Gedanken und vor allem auch durch unsere Träume. In der Traumzeit kann die eigene Seele mit der großen Seele kommunizieren, im Alltag können Zufälle, Begegnungen und Botschaften erscheinen. Vertrauen lernen. Schamaninnen erkennen jedes Leben in diesem Netz als gleich wichtig an, jeder Punkt ist Teil des Großen Ganzen.  Die Kunst besteht darin, die Botschaften des Netzes im eigenen Leib zu spüren, zu verstehen und aus der eigenen Mitte heraus zu handeln, die eigenen Schwingungen ins Netz zu geben. 

In dem Zusammenhang kann auch die alte Geschichte der angeblichen Vertreibung aus dem Paradies neu betrachtet werden, die im Übrigen physikalisch gar nicht möglich ist. Evas (Granat-)Apfel als Frucht der Erkenntnis, die Schlange als weise Alte. Die urweibliche Fähigkeit, die Wirklichkeit durchdringen und gestalten zu können, anstatt als Frau und Kriechtier moralisch schuldig gesprochen zu werden. Think about it!

Eine schöne Übung für eine erweiterte Kommunikation geht über den weichen, feinen Atem, der Innen und Außen ganz natürlich verbindet. Die Atemluft, die unglaublich viel Information beinhaltet, die der Verstand nicht entschlüsseln kann. Auf Bewegungen in der Luft achten, lauschen, die Sprachen des Windes verstehen. Und immer mal wieder summen, dem Atem Vibrationen geben. Summen erfreut übrigens auch die Knochen.

Ganz konkret: vernetze dich mit guten, inspirierenden Menschen, die dein Wachstum unterstützen, von denen du lernen kannst. Ich bin derzeit so froh über die Bücher „Hexen" und „Frauen denken anders" von Erika Wisselinck, über die Frauen, die sich im Göttinnenhaus bei Luisa Francia getroffen haben und über die Gruppe beim Ausdrucksmalen. Und natürlich meine Gruppen mit den Yogafrauen, die sich kontinuierlich seit über zehn Jahren wöchentlich zusammenfinden. In diesem lebendigen Netz fühle ich mich gut aufgehoben und kann aus meiner Mitte schöne, glitzernde Fäden spinnen. 

Im weltweiten Netz findest du mich auch auf Instagram mit kleinen, feinen Alltagsinspirationen.

 

02.06.2023



Mai 2023

Muse an der Quelle / Tara im Mai ©Sirkka Wittke 2023
Muse an der Quelle / Tara im Mai ©Sirkka Wittke 2023

Sinnesfreude & Lebenslust.

 

Die Pracht des Frühlings lädt ein, die Sinne zu nähren.

Farben, Düfte, Klänge, Berührungen, Köstlichkeiten verwöhnen Augen, Nase, Ohren, Haut und Gaumen. 

Natürlichkeit und Einfachheit sind ein Schlüssel zur Lebendigkeit. 

Einfache Ernährung, einfache Körperpflege, ein (so gut wie möglich) einfacher Alltag. Wertschätzende Beziehungen & Vernetzung sowie die schönen Künste tun ihr Übriges für die Lebenslust.

In der modernen Welt, die in ihrer Geschichte und derzeitigen Realität nicht besonders lebenslustig ist, ist das (Wieder-)Erwachen der sieben Sinne ein überlebenswichtiger Akt. Persönlich & kollektiv. 

Die Musen küssen gerne im Schlaf oder in stillen Momenten des Rückzugs. Wenn die fünf äußeren Sinne zur wohltuenden Ruhe kommen und die zwei inneren Sinne wahrgenommen werden können. Du dich von innen spüren kannst. Besinnung für Körper, Geist und Seele. Eindrücke verdauen und ein gutes Körpergedächtnis entstehen lassen.

Was nährt mich wirklich, was brauche ich wirklich, was kann ich gut und gerne geben? In der Stille und Leere dir nahe sein. Den tiefen Empfindungen Raum geben. Aus dem linearen Denken herausfallen und in Querverbindungen und Zyklen eintauchen. Träume und spiralige Gedanken zulassen. In diesem Raum können Fruchtbarkeit und Kreativität erwachen, der Musenkuss dir echte Lebenslust einhauchen.

„Old and strong, she goes on and on and on, you can‘t kill the spirit, she is like a mountain.“ 

 

01.05.2023



April 2023

Wild Woman / Tara im April ©Sirkka Wittke 2023
Wild Woman / Tara im April ©Sirkka Wittke 2023

Ur-Kraft.

 

Raum nehmen, dich ausdehnen und sicher fühlen.

Die ureigene Ich-Kraft (nicht zu verwechseln mit blindem Egoismus) wurzelt in der Erde, im Kosmos, wird spürbar im Körper.

Um mich sicher zu fühlen nähre ich Wurzelkraft und pflege meine Grenzen, die mal offener, mal dichter sein können. Übungen, die Wurzeln, Grenzen und Ich-Stärke unterstützen sind Drachin-Atem, Körperklopfen, das HA! und barfuß tanzen zu Trommelklängen. 

Für den Drachin-Atem lässt du die Einatmung ganz natürlich in dich hineinfließen und atmest mit sanften Stößen durch die Nasenlöcher aus - als ob du Staub von einem Schmetterlingsflügel pustest. Für ca. 3 Atemrunden wiederholen. Solarplexus & Zwerchfell freuen sich.

Den eigenen Körper abzuklopfen bringt die innere Kraft an die Oberfläche - verdichtet dein Energiefeld, lässt dich strahlen.

Das HA! geht so: du stehst stabil geerdet, Beine gegrätscht, streckst mit der Einatmung durch die Nase die Arme weit nach oben, spreizt die Hände, hebst den Blick. Mit einem kräftigen HA! ziehst du die Arme kraftvoll gebeugt seitlich an die Körpermitte zurück, die Hände zu Fäusten eingerollt. Dabei ziehst du den Bauchnabel Richtung Wirbelsäule, richtest den Blick nach vorne / unten. 3-7 Wiederholungen. Danach in der gleichen Anzahl die Richtung verändern: einatmend Arme heranbeugen, ausatmend Arme weit strecken und HA! kraftvoll tönen. Du schaffst dir Raum indem du die Arme & Hände jeweils nach oben, nach vorne, nach hinten und zu den Seiten ausbreitest. 

Tanzen, stampfen, hüpfen belebt Fußsohlen, Beine, das Becken - erfreue dich an deiner wild-schönen Lebendigkeit.

 

"Ich bewege mich mit dem Unendlichen in der Kraft der Natur.

In mir ist das Feuer der Seele.

In mir ist Leben und Heilung."

Rig Veda

01.04.2023



März 2023

Erdmutter / Tara im März, ©Sirkka Wittke 2023
Erdmutter / Tara im März, ©Sirkka Wittke 2023

Staunen.

 

Jedes Jahr ein neues Frühlingsfunkeln.

Die Lebenskraft ändert ihre Richtung von unten nach oben und von innen nach außen - eine wunderbare Zeit des Übergangs.

Das Erwachen spüren, in meinem Körper wie auch in der Natur. Die Amsel singt so schön im Morgengrauen, ganz gleich ob es warm oder kalt ist. Sie folgt ihrer Natur. Und auch ich als bekennende Winterliebhaberin kann nicht anders, als diese Veränderung willkommen zu heißen, mich aufzumachen ins neue Jahr, das astronomisch am 21. März beginnt. 

Das Vergangene, das Dunkle, findet für jetzt seinen Platz, steht mir zur Verfügung, unterstützt mich in meinem Fühlen, Denken und Handeln. Und ich entscheide mich für ein erneutes Blühen, das sich in seiner Zeit entfalten kann.

Staunen ist ja in uns angelegt - geht uns allerdings allzuoft verloren. Eine schöne Übung aus den Zapchen Somatics nach Julie Henderson ist das "wow", das Augen, Herz und Mund miteinander verbindet. Wir können fühlen, was wir sehen und dies von Herzen ausdrücken. Auch kann sich der Atem vertiefen und den Körper erfrischen.

Richte deinen Blick auf eine Pflanze, einen Fels, eine Person, ein Tier, in den Himmel, aufs Wasser - was immer dir bewundernswert erscheint. Etwas, wovon du dich erfreuen lassen magst. Die Augen sind weich und etwas weiter als sonst geöffnet, dein Blick vertieft sich. Nimm einen tiefen Atemzug voller Staunen und lasse dein Herz das aufnehmen, was die Augen schauen. Sage "wow oder oh" während du ausatmest. Du kannst es laut aussprechen oder leise in dir sagen - wichtig ist das Eintauchen in diesen Klang, der die Verbundenheit allen Seins bekräftigen und inneres Empfinden vertiefen kann.

Und es ist auch interessant, diese Übung mit den anderen Sinnen zu praktizieren: riechen, schmecken, hören und fühlen mit Herz, Mund  & "wow / oh" zu verbinden. Unsere Sinne sind Pforten der Wahrnehmung. Just try it!

Im fortgeschrittenen Üben wird das "wow" ein Leben lang geübt - von Moment zu Moment die Bereitschaft unterstützend, jeden Augenblick neu zu erleben. 

 

Ich wünsche dir ein herzöffnendes Üben & Staunen!

02.03.2023



Februar 2023

Tara im Februar, ©Sirkka Wittke 2023
Tara im Februar, ©Sirkka Wittke 2023

Sei du selbst.

 

Klingt einfach - ist in der Praxis allerdings oft eine verspannte Angelegenheit. Die Suche nach dem "wahren Ich, dem unverfälschten Selbst".

Wie wäre es stattdessen, mich mal nicht so ernst zu nehmen, inneren Abstand zu gewinnen?

Seltsam sein.

Außergewöhnlich sein.

Eigenartig sein.

Spinnen.

Spielen.

Ausprobieren.

Erforschen, wer und was da noch so alles in mir steckt.

Humor entwickeln, juicy / saftig sein - (Humor bedeutet Feuchtigkeit, Körpersäfte).

Und dabei, ganz nebenbei, mir selbst wieder etwas näher kommen.

 

"Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind."

Karl Valentin

Viel Vergnügen beim Üben!

02. Februar 2023

 

 



Januar 2023

Tara im Januar, © Sirkka Wittke 2023
Tara im Januar, © Sirkka Wittke 2023

Herzlich und ein Segen sein.

 

An einem guten Ort, in guter Gesellschaft:

das Herz atmen lassen.

Mit dem Herzen schauen, lauschen, schmecken, riechen und spüren.

Herzlich sprechen, anschauen, bewegen und berühren.

Alltägliche Dinge mit Herzenswärme gestalten.

Hände auf's Herz legen, die Bewegung des Atems spüren.

Dir des Raumes zwischen den Schulterblättern bewusst werden.

Das Licht im Herzen sehen.

Weite und Tiefe wahrnehmen.

Die Einheit von Körper, Geist und Seele erleben.

Den Weg des Herzens gehen.

Kleine Übungen mit großer Wirkung.

 

Viel Freude und ein wohltuendes Üben wünsche ich dir!

04. Januar 2023