2023 widme ich mein Tagebuch Tara. Sie ist die Göttin, die mich seit vielen Jahren in meinem Leben begleitet und sehr nahe ist. Als Ratgeberin, Beschützerin, Heilerin und auch Mutmacherin. Sie ist eine der wenigen weiblichen Bodhisattvas und erscheint in wandelnder Form gütig und mitfühlend oder auch kriegerisch. Tara heißt soviel wie Stern, göttliche Energie und Retterin. Als Befreierin zeigt sie einen heilsamen Umgang mit Angst, Stolz, Zorn, Neid, Geiz, Begierde und Zweifel auf und unterstützt den Weg der ursprünglichen Weisheit.
Ich wende mich gern an sie wenn ich Trost und / oder Führung brauche. Der Nachthimmel mit seinen Sternen und meinem besonders hell leuchtenden Leitstern verbindet mich mit dieser Kraft, die ganz pragmatisch im Alltag wirkt und auch die Tiefen der Seele berührt.
Ihr Mantra lautet: OM TARE TUTTARE TURE SOHA!
Sinnesfreude & Lebenslust.
Die Pracht des Frühlings lädt ein, die Sinne zu nähren.
Farben, Düfte, Klänge, Berührungen, Köstlichkeiten verwöhnen Augen, Nase, Ohren, Haut und Gaumen.
Natürlichkeit und Einfachheit sind ein Schlüssel zur Lebendigkeit.
Einfache Ernährung, einfache Körperpflege, ein (so gut wie möglich) einfacher Alltag. Wertschätzende Beziehungen & Vernetzung sowie die schönen Künste tun ihr Übriges für die Lebenslust.
In der modernen Welt, die in ihrer Geschichte und derzeitigen Realität nicht besonders lebenslustig ist, ist das (Wieder-)Erwachen der sieben Sinne ein überlebenswichtiger Akt. Persönlich & kollektiv.
Die Musen küssen gerne im Schlaf oder in stillen Momenten des Rückzugs. Wenn die fünf äußeren Sinne zur wohltuenden Ruhe kommen und die zwei inneren Sinne wahrgenommen werden können. Du dich von innen spüren kannst. Besinnung für Körper, Geist und Seele. Eindrücke verdauen und ein gutes Körpergedächtnis entstehen lassen.
Was nährt mich wirklich, was brauche ich wirklich, was kann ich gut und gerne geben? In der Stille und Leere dir nahe sein. Den tiefen Empfindungen Raum geben. Aus dem linearen Denken herausfallen und in Querverbindungen und Zyklen eintauchen. Träume und spiralige Gedanken zulassen. In diesem Raum können Fruchtbarkeit und Kreativität erwachen, der Musenkuss dir echte Lebenslust einhauchen.
„Old and strong, she goes on and on and on, you can‘t kill the spirit, she is like a mountain.“
01.05.2023
Ur-Kraft.
Raum nehmen, dich ausdehnen und sicher fühlen.
Die ureigene Ich-Kraft (nicht zu verwechseln mit blindem Egoismus) wurzelt in der Erde, im Kosmos, wird spürbar im Körper.
Um mich sicher zu fühlen nähre ich Wurzelkraft und pflege meine Grenzen, die mal offener, mal dichter sein können. Übungen, die Wurzeln, Grenzen und Ich-Stärke unterstützen sind Drachin-Atem, Körperklopfen, das HA! und barfuß tanzen zu Trommelklängen.
Für den Drachin-Atem lässt du die Einatmung ganz natürlich in dich hineinfließen und atmest mit sanften Stößen durch die Nasenlöcher aus - als ob du Staub von einem Schmetterlingsflügel pustest. Für ca. 3 Atemrunden wiederholen. Solarplexus & Zwerchfell freuen sich.
Den eigenen Körper abzuklopfen bringt die innere Kraft an die Oberfläche - verdichtet dein Energiefeld, lässt dich strahlen.
Das HA! geht so: du stehst stabil geerdet, Beine gegrätscht, streckst mit der Einatmung durch die Nase die Arme weit nach oben, spreizt die Hände, hebst den Blick. Mit einem kräftigen HA! ziehst du die Arme kraftvoll gebeugt seitlich an die Körpermitte zurück, die Hände zu Fäusten eingerollt. Dabei ziehst du den Bauchnabel Richtung Wirbelsäule, richtest den Blick nach vorne / unten. 3-7 Wiederholungen. Danach in der gleichen Anzahl die Richtung verändern: einatmend Arme heranbeugen, ausatmend Arme weit strecken und HA! kraftvoll tönen. Du schaffst dir Raum indem du die Arme & Hände jeweils nach oben, nach vorne, nach hinten und zu den Seiten ausbreitest.
Tanzen, stampfen, hüpfen belebt Fußsohlen, Beine, das Becken - erfreue dich an deiner wild-schönen Lebendigkeit.
"Ich bewege mich mit dem Unendlichen in der Kraft der Natur.
In mir ist das Feuer der Seele.
In mir ist Leben und Heilung."
Rig Veda
01.04.2023
Staunen.
Jedes Jahr ein neues Frühlingsfunkeln.
Die Lebenskraft ändert ihre Richtung von unten nach oben und von innen nach außen - eine wunderbare Zeit des Übergangs.
Das Erwachen spüren, in meinem Körper wie auch in der Natur. Die Amsel singt so schön im Morgengrauen, ganz gleich ob es warm oder kalt ist. Sie folgt ihrer Natur. Und auch ich als bekennende Winterliebhaberin kann nicht anders, als diese Veränderung willkommen zu heißen, mich aufzumachen ins neue Jahr, das astronomisch am 21. März beginnt.
Das Vergangene, das Dunkle, findet für jetzt seinen Platz, steht mir zur Verfügung, unterstützt mich in meinem Fühlen, Denken und Handeln. Und ich entscheide mich für ein erneutes Blühen, das sich in seiner Zeit entfalten kann.
Staunen ist ja in uns angelegt - geht uns allerdings allzuoft verloren. Eine schöne Übung aus den Zapchen Somatics nach Julie Henderson ist das "wow", das Augen, Herz und Mund miteinander verbindet. Wir können fühlen, was wir sehen und dies von Herzen ausdrücken. Auch kann sich der Atem vertiefen und den Körper erfrischen.
Richte deinen Blick auf eine Pflanze, einen Fels, eine Person, ein Tier, in den Himmel, aufs Wasser - was immer dir bewundernswert erscheint. Etwas, wovon du dich erfreuen lassen magst. Die Augen sind weich und etwas weiter als sonst geöffnet, dein Blick vertieft sich. Nimm einen tiefen Atemzug voller Staunen und lasse dein Herz das aufnehmen, was die Augen schauen. Sage "wow" während du ausatmest. Du kannst es laut aussprechen oder leise in dir sagen - wichtig ist das Eintauchen in diesen Klang, der die Verbundenheit allen Seins bekräftigen und inneres Empfinden vertiefen kann.
Und es ist auch interessant, diese Übung mit den anderen Sinnen zu praktizieren: riechen, schmecken, hören und fühlen mit Herz, Mund & "wow" zu verbinden. Unsere Sinne sind Pforten der Wahrnehmung. Just try it!
Im fortgeschrittenen Üben wird das "wow" ein Leben lang geübt - von Moment zu Moment die Bereitschaft unterstützend, jeden Augenblick neu zu erleben.
Ich wünsche dir ein herzöffnendes Üben & Staunen!
02.03.2023
Sei du selbst.
Klingt einfach - ist in der Praxis allerdings oft eine verspannte Angelegenheit. Die Suche nach dem "wahren Ich, dem unverfälschten Selbst".
Wie wäre es stattdessen, mich mal nicht so ernst zu nehmen, inneren Abstand zu gewinnen?
Seltsam sein.
Außergewöhnlich sein.
Eigenartig sein.
Spinnen.
Spielen.
Ausprobieren.
Erforschen, wer und was da noch so alles in mir steckt.
Humor entwickeln, juicy / saftig sein - (Humor bedeutet Feuchtigkeit, Körpersäfte).
Und dabei, ganz nebenbei, mir selbst wieder etwas näher kommen.
"Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind."
Karl Valentin
Viel Vergnügen beim Üben!
02. Februar 2023
Herzlich und ein Segen sein.
An einem guten Ort, in guter Gesellschaft:
das Herz atmen lassen.
Mit dem Herzen schauen, lauschen, schmecken, riechen und spüren.
Herzlich sprechen, anschauen, bewegen und berühren.
Alltägliche Dinge mit Herzenswärme gestalten.
Hände auf's Herz legen, die Bewegung des Atems spüren.
Dir des Raumes zwischen den Schulterblättern bewusst werden.
Das Licht im Herzen sehen.
Weite und Tiefe wahrnehmen.
Die Einheit von Körper, Geist und Seele erleben.
Den Weg des Herzens gehen.
Kleine Übungen mit großer Wirkung.
Viel Freude und ein wohltuendes Üben wünsche ich dir!
04. Januar 2023